Unsichtbare Religion

Thomas Luckmann

Die unsichtbare Religion

Thomas Luckmanns Buch „Die unsichtbare Religion“ untersucht die Veränderungen der religiösen Landschaft in modernen Gesellschaften. Luckmann argumentiert, dass traditionelle religiöse Institutionen an Bedeutung verlieren, während individuelle und personalisierte Formen der Religiosität zunehmen. Diese „unsichtbare Religion“ manifestiert sich in alltäglichen Praktiken und persönlichen Überzeugungen, die nicht notwendigerweise an organisierte Religionen gebunden sind. Er betont, dass die Säkularisierung nicht das Ende der Religion bedeutet, sondern eine Transformation, bei der religiöse Elemente in neue, oft weniger sichtbare Formen übergehen. Luckmanns Analyse hebt hervor, wie Menschen in modernen Gesellschaften ihre eigenen Sinnsysteme und spirituellen Praktiken entwickeln, die oft außerhalb traditioneller kirchlicher Strukturen liegen. Das Buch bietet eine soziologische Perspektive auf die anhaltende Bedeutung von Religion und Spiritualität, trotz der scheinbaren Dominanz säkularer Weltanschauungen.

Luckmann, T. (1967). Die unsichtbare Religion. Suhrkamp.

Nachruf auf Thomas Luckmann (1927–2016) Jörg R. Bergmann
Quelle: Zeitschrift für Soziologie