Linguistic Turn

Ludwig Wittgenstein

Tractatus Logico-Philosophicus

Wittgenstein befasst sich mit der Beziehung zwischen Sprache und Wirklichkeit und versucht, die Grenzen des menschlichen Denkens und Sprechens zu definieren. Wittgenstein argumentiert, dass die Welt aus Tatsachen besteht, die durch wahre Aussagen beschrieben werden können. Er führt das Konzept der „logischen Form“ ein, die den Aufbau von Tatsachen und die Struktur der Sprache widerspiegelt.

Im Tractatus wird die Vorstellung entwickelt, dass nur Aussagen, die Tatsachen darstellen, sinnvoll sind. Metaphysische, ethische und ästhetische Aussagen betrachtet er als unsinnig, da sie nicht empirisch überprüfbar sind. Wittgensteins berühmter Schluss, „Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen“, unterstreicht die Grenze des Sagbaren. Das Werk endet mit der Einsicht, dass seine eigenen Sätze als Leiter dienen sollen, die nach Gebrauch weggeworfen werden kann, um die Welt klarer zu sehen.

Wittgenstein, L. (1921). Tractatus Logico Philosophicus. Suhrkamp.

Genia Schönbaumsfeld

Wittgenstein on Religious Belief

Genia Schönbaumsfeld untersucht Ludwig Wittgensteins Ansichten zum religiösen Glauben. Sie stellt dar, dass Wittgenstein weder religiöse Überzeugungen mit empirischen oder wissenschaftlichen Überzeugungen gleichsetzt noch sie auf bloße Ausdrucksformen von Einstellungen reduziert. Stattdessen beleuchtet sie seinen Weg, der die Eigenart religiöser Überzeugungen respektiert und sie nicht mit alltäglichen Glaubensinhalten vermischt. Durch diese differenzierte Betrachtung zeigt Schönbaumsfeld, dass Wittgensteins Ansichten eine bedeutende Alternative zu traditionellen philosophischen Interpretationen von religiösem Glauben bieten, die sowohl die intellektuellen als auch die emotionalen Aspekte des Glaubens anerkennen und würdigen.

Schönbaumsfeld, G. (1930). Wittgenstein on Religious Belief: Vol. Hrsg: 2023. Cambridge University Press.

Ludwig Wittgenstein

Vorlesungen und Gespräche über Ästhetik, Psychoanalyse und religiösen Glauben

Wittgenstein nutzt seine analytische Methode, um die komplexen Bereiche Ästhetik, Psychoanalyse und Religion zu beleuchten. In der Ästhetik diskutiert er, wie wir Kunstwerke beurteilen und verstehen, wobei er betont, dass ästhetische Urteile stark von kulturellen und persönlichen Kontexten abhängen. In der Psychoanalyse betrachtet er Freuds Theorien kritisch und hinterfragt ihre wissenschaftliche Basis sowie ihre methodischen Annahmen. Schließlich befasst er sich mit religiösem Glauben, indem er die Art und Weise untersucht, wie religiöse Überzeugungen in das Leben und Denken der Menschen integriert sind. Wittgenstein argumentiert, dass religiöse Aussagen keine empirischen Behauptungen sind, sondern Ausdruck einer bestimmten Lebensform.

Wittgenstein, L. (1938). Vorlesungen und Gespräche über Ästhetik, Psychoanalyse und religiösen Glauben. Fischer.

Ludwig Wittgenstein
Quelle: Philosophie des 20. Jahrhunderts
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