Dewey argumentiert, dass Erziehung nicht nur der Vorbereitung auf das Leben dient, sondern ein lebenslanger Prozess ist, der soziale und individuelle Entwicklung fördert. Er kritisiert traditionelle, autoritäre Erziehungsmethoden und plädiert für eine progressive Pädagogik, die auf Erfahrung, kritischem Denken und aktivem Lernen basiert. Dewey sieht Schulen als Miniaturgesellschaften, in denen demokratische Prinzipien praktiziert werden sollten. Durch gemeinsames Lernen und Problemlösen entwickeln Schüler Fähigkeiten zur Kooperation, Kommunikation und kritischen Reflexion, die für ein demokratisches Gemeinwesen essenziell sind. Bildung ist für Dewey das Mittel, durch das Individuen ihre Fähigkeiten entfalten und gleichzeitig zur Gesellschaft beitragen können. Sein Werk bleibt einflussreich in Debatten über Bildungsreform und demokratische Erziehung.

In „Erfahrung und Natur“ (Experience and Nature) stellt John Dewey eine Philosophie vor, die sich auf die enge Verbindung zwischen menschlicher Erfahrung und der natürlichen Welt konzentriert. Er argumentiert, dass Erfahrung nicht getrennt von der Natur verstanden werden kann, sondern dass sie tief in den natürlichen Prozessen verwurzelt ist. Dewey betont die Bedeutung von kontinuierlicher Anpassung und Interaktion zwischen Individuen und ihrer Umwelt. Er lehnt dualistische Trennungen, wie die zwischen Geist und Körper oder Subjekt und Objekt, ab und plädiert stattdessen für eine holistische Sichtweise. Dewey sieht menschliches Denken und Handeln als integrale Bestandteile der natürlichen Welt und nicht als isolierte, übergeordnete Entitäten. Durch diese Perspektive möchte Dewey eine Grundlage für eine naturwissenschaftlich fundierte Ethik und eine Philosophie des Pragmatismus schaffen, die praktische Probleme des menschlichen Lebens adressiert.