Gott ist alle Natur

Baruch De Spinoza

Ethik

Spinozas „Ethik“ ist in fünf Teile gegliedert: über „Gott“, „die Natur des menschlichen Geistes“, „die Natur der menschlichen Gefühle“, „die menschliche Knechtschaft oder die Stärke der Affekte“ und „die Macht des Verstandes oder die menschliche Freiheit“. Spinoza beginnt mit der Behauptung, dass es nur eine Substanz gibt, die er Gott oder die Natur nennt, und alles andere in der Welt ist eine Manifestation dieser Substanz. Er argumentiert, dass der Mensch durch seine Leidenschaften versklavt wird, aber durch Vernunft und Verständnis wahre Freiheit erlangen kann. Spinoza betont die Wichtigkeit der intellektuellen Liebe zu Gott, die höchste Form des Glücks. Die Ethik stellt somit ein Streben nach Weisheit und Tugend dar, basierend auf einem rationalen Verständnis der Welt und des menschlichen Lebens.

Spinoza, B. (1677). Ethik. CreateSpace.

Wolfgang Bartuschat

Spinozas Philosophie

Bartuschat beleuchtet Spinozas Metaphysik, insbesondere seine Auffassung von Gott als die einzige Substanz, die alles umfasst. Er erklärt, wie Spinozas Monismus alle Dinge als Modi dieser einen Substanz versteht.

Er untersucht Spinozas Ethik, die auf der Idee des „conatus“ basiert, dem Streben jedes Wesens, seine Existenz zu bewahren und seine Macht zu steigern. Es wird erörtert, wie Spinoza die menschliche Freiheit durch ein Verständnis der natürlichen Notwendigkeiten und der Affekte definiert. Er betont die Rolle der Vernunft und des intellektuellen Fortschritts in Spinozas Ethik, die als Weg zur wahren Glückseligkeit betrachtet wird.

Bartuschat, W. (2017). Spinozas Philosophie – Über den Zusammenhang von Metaphysik und Ethik. Meiner.

Gilles Deleuze

Spinoza

Gilles Deleuzes stellt Spinozas Philosophie als einen Ausdruck der radikalen Immanenz dar. Deleuze interpretiert Spinozas Metaphysik, Ethik und Erkenntnistheorie durch das Konzept des „Ausdrucks“, wobei Gott oder die Natur als unendliche Substanz gesehen wird, die sich in unendlich vielen Weisen ausdrückt.

Deleuze betont Spinozas Ablehnung der Trennung von Geist und Körper sowie die Einheit von Denken und Sein. Er diskutiert die Bedeutung von Spinozas Begriff des „conatus“ – das Streben jedes Wesens, in seinem Sein zu verharren – und wie dies zur Ethik der Freude und der Vernunft führt.

Spinoza wird als ein Philosoph der Affirmation und des Lebens präsentiert, dessen Werk eine tiefgehende Alternative zur traditionellen westlichen Metaphysik und Moral bietet. Deleuze hebt hervor, wie Spinozas Philosophie eine neue Art des Verstehens der Beziehungen zwischen Individuen und der Welt ermöglicht.

Deleuze, G. (1988). Spinoza – Praktische Philosophie. Merve.

Spinoza – Die Suche nach der Wahrheit
Quelle: Philosophie der Aufklärung | Hörbuch
Youtube: 22:31

Ergänzende Quellen

Auerbach, B. (1871). Spinoza. Kindle Edition.
Deleuze, G. (1988). Spinoza – Praktische Philosophie. Merve.
Deleuze, G. (1968). Expressionism in Philosophy: Spinoza. Zone Books.
Ossadnik, F. (2011). Spinoza und der wissenschaftliche Atheismus
des 21. Jahrhunderts. VDG.
Spinoza, B. (1677). Ethik. CreateSpace.
Waller, J. (2024). Benedict de Spinoza: Metaphysics. Internet Encyclopedia of Philosophy.