Ludwig Feuerbach argumentiert in „Das Wesen des Christentums“, dass Gott eine Projektion des Menschen ist. Er begründet dies durch den Anthropomorphismus, da göttliche Eigenschaften idealisierte menschliche Merkmale sind. Religion entfremdet den Menschen von sich selbst, indem sie menschliche Eigenschaften als göttlich darstellt. Gott entsteht aus menschlichen Wünschen und Bedürfnissen, die nach Vollkommenheit und Sicherheit streben. Feuerbach kritisiert die Theologie, die göttliche Offenbarungen als Basis für Moral verwendet und dadurch die menschliche Natur verkennt. Er betont, dass Religion die Selbstverwirklichung des Menschen hemmt, indem sie menschliche Fähigkeiten an ein überirdisches Wesen delegiert. Statt auf Gott zu vertrauen, sollte der Mensch seine eigenen Kräfte erkennen und nutzen.