Dualismus

René Descartes

Meditationen

René Descartes betrachtet Körper und Bewusstsein als zwei getrennte, aber miteinander interagierende Substanzen. Der Geist (res cogitans) ist unteilbar und denkend, während der Körper (res extensa) ausgedehnt und teilbar ist. Er führt an, dass der Geist ohne den Körper existieren kann, was die Unabhängigkeit des Bewusstseins von der materiellen Welt zeigt. Gleichzeitig erkennt er an, dass der Geist mit dem Körper interagiert und durch die Sinne Informationen über die Außenwelt erhält. Diese Interaktion erklärt Descartes durch die Zirbeldrüse, wo er die Verbindung zwischen Geist und Körper verortet. Er schließt, dass diese dualistische Trennung fundamentale Unterschiede zwischen mentalen und physischen Zuständen aufzeigt, aber auch ihre notwendige Zusammenarbeit im menschlichen Erleben verdeutlicht. Descartes‘ Dualismus hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Philosophie. Er legt den Grundstein für die Unterscheidung zwischen mentalen und physischen Zuständen und beeinflusst nachfolgende philosophische Debatten über das Verhältnis von Geist und Körper.

Descartes, R. (1641). Meditationen. Meiner.

David Chalmers

The Conscious Mind

Chalmers setzt Descartes Substanzdualismus den Eigenschaftsdualismus entgegen, der besagt, dass es nicht zwei verschiedene Grundsubstanzen der Realität gibt, sondern nur eine, nämlich die Materie. Die Materie kann aber mentale und physikalische Eigenschaften haben. Mentale Eigenschaften müssen nach Chalmers existieren, weil selbst, wenn man über alle Informationen der Gehirnaktivität einer Person verfügen würde, niemand in der Lage wäre, die bewusste Erfahrung dieses Menschen zu erklären.

Chalmers, D. (1996). The Conscious Mind. Oxford University Press.

René Descartes – Mediation 6
Quelle: Jeffrey Kaplan
Youtube: 28:50

Princess Elisabeth’s attack on Descartes‘ Dualist Theory of Mind
Quelle: Jeffery Kaplan
Youtube: 15:39

What is Property Dualism? David Chalmers
Quelle: The Royal Institute of Philosophy
Youtube: 12:33

Ergänzende Quellen

Chalmers, D. (1996). The Conscious Mind. Oxford University Press.
Dennett, D. (1991). Consciousness Explained. Penguin .
Descartes, R. (1641). Meditationen. Meiner.
Fuchs, T. (2009). Das Gehirn – ein Beziehungsorgan. Kohlhammer.
Fuchs, T. (2020). Verteidigung des Menschen. Suhrkamp.
Gabriel, M. (2015). Ich ist nicht Gehirn. Ullstein.
Humphrey, N. (2022). Sentience – The Invention of Consciousness.
Oxford University Press.
Lewis, D. (2001). Materialismus und Bewusstsein. Klostermann.
Spira, R. (2017). The Nature of Consciousness. Sahaya Publications.
Tononi, G. (2012). Phi – A Voyage from the Brain to the Soul. Pantheon Books.
Wegner, D. M. (2017). The Illusion of Conscious Will. MIT Press.