Das Neue

Gilles Deleuze

Difference and Repetition

Deleuze argumentiert in diesem Buch, dass die Differenz eine eigene positive Realität hat und nicht nur als Gegensatz zur Identität verstanden werden sollte. Die traditionelle Philosophie hat sich auf die Konzepte der Repräsentation und Identität gestützt. Deleuze stellt diese Ansätze in Frage und schlägt vor, dass die Differenz und Wiederholung die eigentlichen Grundlagen des Seins und Denkens sind. Er kritisiert die Repräsentation dafür, dass sie die wahre Natur der Dinge verdeckt und eine Hierarchie zwischen dem Original und der Kopie aufbaut. Das Virtuelle ist das Potenzial, das im Prozess der Differenzierung und Wiederholung aktualisiert wird. Es ist nicht weniger real als das Aktuelle, sondern bildet die Grundlage für das Werden und die Veränderung. Das Neue wird durch Differenzierung und die ständige Veränderung von Beziehungen und Intensitäten hervorgebracht.

Deleuze, G. (1968a). Difference and Repetition. Bloomsbury Academic.

Gilles Deleuze

Spinoza - Praktische Philosophie

Deleuze interpretiert Spinozas Ethik als eine Lehre der Lebenskunst, die sich auf die Steigerung der individuellen und kollektiven Potenz konzentriert. Er betont Spinozas Konzept der „Kraft“ (conatus), das jedes Wesen als Streben nach Selbsterhaltung und Machtsteigerung beschreibt. Deleuze zeigt, wie Spinozas Ethik nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch ist, da sie darauf abzielt, das menschliche Leben durch die Erhöhung der aktiven Affekte und die Reduktion der passiven Affekte zu verbessern. Dabei hebt er die Bedeutung der Erkenntnis des dritten Grades hervor, die zu einer intuitiven Einsicht in die essenziellen Verbindungen der Dinge führt. Deleuze sieht in Spinozas Philosophie eine Grundlage für eine Ethik der Freude und Freiheit, die das Individuum in die Lage versetzt, sein volles Potenzial zu entfalten und in Harmonie mit der Natur zu leben.

Deleuze, G. (1988). Spinoza – Praktische Philosophie. Merve.

Gilles Deleuze, Félix Guattari

Rhizom

In „Rhizom“ von Gilles Deleuze und Félix Guattari ist das Rhizom eine Metapher für dezentralisierte, nicht-lineare Strukturen, die das Entstehen des Neuen fördern. Im Gegensatz zu hierarchischen Modellen ermöglicht das Rhizom eine Vielfalt von Ideen und Innovationen durch seine offene, ständig veränderbare Struktur. Diese Dezentralisierung und Nicht-Linearität erlauben neue Verbindungen und Konzepte an verschiedenen Stellen gleichzeitig zu entstehen. Rhizomatische Strukturen unterstützen die Koexistenz und Interaktion unterschiedlichster Elemente, was kreative und neuartige Lösungen begünstigt. Durch die dynamische Natur des Rhizoms können ständig neue Wege und Möglichkeiten erkundet werden. Deleuze und Guattari brechen mit traditionellen binären Denkweisen, schaffen Raum für neue Erkenntnisformen und erhöhen damit das Potenzial für das Neue. Das Rhizom bietet somit einen Ansatz, starre Strukturen zu überwinden und Innovation in Kultur, Gesellschaft und Wissenschaft zu fördern.

Deleuze, G., & Guattari, F. (1977). Rhizom. Merve.

Explaining Deleuze with drum machines
Quelle: Jonas Čeika – CCK Philosophy
Youtube: 13:42