Banalität des Bösen

Hannah Arendt

Eichmann in Jerusalem - Ein Bericht von der Banalität des Bösen

Hannah Arendts „Eichmann in Jerusalem – Ein Bericht von der Banalität des Bösen“ ist eine Untersuchung des Prozesses gegen Adolf Eichmann, einen der Hauptorganisatoren des Holocausts. Arendt beschreibt Eichmann nicht als fanatischen Antisemiten oder Monster, sondern als durchschnittlichen Bürokraten, der blind Befehle befolgte und moralische Überlegungen zugunsten von Gehorsam und Pflichtbewusstsein unterdrückte. Sie prägte den Begriff „Banalität des Bösen“, um die erschreckende Normalität zu betonen, mit der gewöhnliche Menschen zu großen Verbrechen beitragen können, wenn sie ihre individuelle Verantwortung aufgeben. Das Buch erregte Kontroversen, weil es nicht nur Eichmanns Taten analysierte, sondern auch die Rolle der jüdischen Führer während des Holocausts kritisch hinterfragte und die moralischen und rechtlichen Implikationen solcher Prozesse beleuchtete. Arendt plädierte für eine tiefere Reflexion über die Natur des Bösen und die Bedingungen, die es ermöglichen.

Arendt, H. (1964). Eichmann in Jerusalem: Ein Bericht von der Banalität des Bösen. Piper Verlag GmbH.

Hannah Arendt über die Banalität des Bösen
Gespräch mit Joachim Fest | Hörbuch
Quelle: SWR
Youtube: 47:31