Weltharmonik
Johannes Kepler
Weltharmonik
Johannes Kepler beschreibt im Jahr 1619 das Sonnensystem als ein System, das durch harmonische Prinzipien und mathematische Verhältnisse geordnet ist. Kepler wendet die Harmonien und Proportionen, die er in der Musiktheorie beobachtet hat, auf die Bewegungen der Himmelskörper an. Kepler zieht Parallelen zwischen den musikalischen Intervallen und den Abständen sowie Geschwindigkeiten der Planetenbahnen. Er glaubt, dass die Beziehungen zwischen den Umlaufzeiten der Planeten bestimmten harmonischen Verhältnissen entsprechen. Diese Harmonien sind vergleichbar mit den Intervallen in der Musik. Basierend auf seinen früheren Arbeiten, insbesondere den Keplerschen Gesetzen, beschreibt er die Planetenbahnen als elliptisch, mit der Sonne in einem der Brennpunkte der Ellipsen. Dies widerspricht dem bis dahin vorherrschenden Glauben an kreisförmige Bahnen und stellt eine wichtige Grundlage für das Verständnis des Sonnensystems dar.
Kepler, J. (1619). Weltharmonik. R. Oldenbourg Verlag.
Johannes Kepler
Der Traum
Wie im Rausch schrieb Johannes Kepler 1609 in zwei Nächten diese geheimnisvolle Traumerzählung einer Reise zum Mond. In seinen letzten Lebensjahren ergänzte er sie um einen umfangreichen
astronomisch-mathematischen Anmerkungsteil, erst nach seinem Tod konnte diese Schrift veröffentlicht werden. Von zeitgenössischen Astronomen als „bizarr“ und „seltsam“ abgelehnt, steckt in ihr mehr als eine mutige Verteidigung des kopernikanischen Weltbilds. Beatrix Langner hebt in ihrem beigfügten „Leitfaden für Mondreisende“ die Bedeutung des Werkes als frühes Beispiel für Science-Fiction hervor und betont die innovative Verbindung von wissenschaftlichen Theorien und erzählerischen Elementen. Sie untersucht die narrative Struktur und die stilistischen Mittel, die Kepler verwendet, um komplexe astronomische Konzepte einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Dabei stellt sie auch den biographischen und historischen Kontext von Keplers Leben und Arbeit dar, um die Entstehung und den Einfluss des Werkes besser zu verstehen. Keplers Ideen galten seinen Zeitgenossen als zu avantgardistisch und seine Erzählweise als zu ungewöhnlich, was zur Ablehnung seiner Geschichte in der damaligen Zeit führte.
Kepler, J. (1609). Der Traum, oder: Mond-Astronomie (B. Langner, Ed.). Mathes&Seitz.
Johannes Kepler der Himmelsstürmer
Quelle: arte
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