Die Erfindung Gottes
Thomas Römer
Die Erfindung Gottes
Thomas Römer untersucht in seinem Buch „Die Erfindung Gottes“ die Entwicklung des monotheistischen Gottesglaubens im antiken Israel und Judäa. Er argumentiert, dass die Vorstellung eines einzigen, allmächtigen Gottes nicht von Anfang an vorhanden war, sondern sich über Jahrhunderte hinweg entwickelt hat. Römer beleuchtet die historischen, politischen und sozialen Bedingungen, die zu dieser Entwicklung beigetragen haben. Er zeigt, wie die Erfahrungen des Exils, die politischen Umbrüche und die kulturellen Einflüsse der umliegenden Reiche eine entscheidende Rolle spielten. Durch eine kritische Analyse biblischer Texte und archäologischer Funde zeichnet Römer ein Bild davon, wie der Gott Israels allmählich die Züge eines universellen, transzendenten Gottes annahm. Das Buch bietet damit eine fundierte historische und theologische Perspektive auf die Ursprünge des Monotheismus und lädt zur Reflexion über die Konstruktion religiöser Identitäten ein.
Wolfgang Schmidbauer
Warum der Mensch sich Gott erschuf
Wolfgang Schmidbauer untersucht in seinem Buch die psychologischen und soziologischen Hintergründe der Entstehung von Gottesvorstellungen. Er argumentiert, dass die Vorstellung eines Gottes oder höherer Mächte tief in der menschlichen Psyche verankert ist und aus dem Bedürfnis nach Sicherheit, Trost und Sinn in einer oft unsicheren und chaotischen Welt resultiert. Schmidbauer analysiert, wie religiöse Vorstellungen und Rituale im Laufe der Geschichte die sozialen Strukturen und das Gemeinschaftsgefühl der Menschen gefördert haben. Dabei beleuchtet er sowohl die positiven Aspekte von Religion, wie die Förderung von Zusammenhalt und moralischen Werten, als auch die negativen Seiten, wie Fanatismus und Dogmatismus. Das Buch bietet eine tiefgehende psychologische Perspektive auf die menschliche Neigung zur Spiritualität und zeigt, wie der Glaube an Gott als Antwort auf existentielle Fragen und als Bewältigungsstrategie für Ängste und Unsicherheiten dient.
Schmidbauer, W. (2007). Warum der Mensch sich Gott erschuf. Kreuz.
Bart Ehrman
How Jesus Became God
Ehrman untersucht unter historischer Perspektive die Vorstellung von Jesus als göttlicher Figur. Er argumentiert, dass Jesus von Nazareth ursprünglich als jüdischer Wanderprediger und Prophet gesehen wurde, der apokalyptische Botschaften verkündete. Nach seinem Tod und der angeblichen Auferstehung begannen seine Anhänger, ihn als göttlichen Sohn Gottes zu verehren. Ehrman analysiert die kulturellen und religiösen Einflüsse, die zur Vergöttlichung Jesu beitrugen, einschließlich der jüdischen Traditionen und der heidnischen Vorstellungen von Göttersöhnen und göttlichen Helden. Er beleuchtet die Rolle der frühen christlichen Gemeinschaften und Theologen, die unterschiedliche Interpretationen und Theologien entwickelten, um Jesus’ göttliche Natur zu erklären und zu rechtfertigen. Das Buch bietet eine kritische und historisch fundierte Perspektive auf die Entstehung des Christentums und die Transformation von Jesus von einem menschlichen Lehrer zu einer göttlichen Figur, die als Zentrum des christlichen Glaubens verehrt wird.
Ehrman, B. D. (2014). How Jesus Became God. HarperOne.
Yhwh, a God of the Wilderness
Thomas Römer
Quelle: Brown University
Youtube: 1:21:10
How Jesus Became God
Quelle: UCC – Bart D.Ehrman
Youtube: 1:40:13
Are the Gospels Historically Reliable?
Quelle: Bart D.Ehrman
Youtube: 59:18
Ergänzende Quellen
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Ehrman, B. D. (2013). Did Jesus Exist? HarperCollins.
Ehrman, B. D. (2014). How Jesus Became God. HarperOne.
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